Brief | Sechsundzwanzigster Brief | 466
(427-475)

Von den zuerst erwähnten vier, die zunächst Freunde gewesen waren, dann aber eine feindselige Haltung angenommen haben, war

der erste ein Kreisdirektor, der bei verschiedenen Gelegenheiten darum gebeten hatte, eine Kopie des Zehnten Wortes zu erhalten. Ich habe ihm eine gegeben. Doch dann brach er meine Freundschaft, weil er befördert werden wollte und nahm eine feindselige Haltung gegen mich ein. Er übergab (das Buch) dem Gouverneur, verbunden mit einer Anklage und einer Anzeige. Doch als ein Gunsterweis für den Dienst am Qur’an wurde er nicht befördert, sondern abgesetzt.

Der zweite war ebenfalls ein Direktor, war zunächst mein Freund und später mein Gegner, nahm mir gegenüber, nicht aus persönlichen Gründen, sondern auf Grund meines Dienstes eine feindselige Haltung ein, um sich bei seinem Vorgesetzten in Erinnerung zu bringen und die Sympathien der Weltleute zu gewinnen und erhielt entgegen seinen Absichten eine Ohrfeige. Er wurde in einer unerwarteten Angelegenheit zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt. Da bat er denn einen Diener am Qur’an um sein Gebet. Möge Gott es so wollen, dass er um der Gebete willen, die für ihn verrichtet werden, gerettet wird.

Der dritte war ein Lehrer. Da er sich mir gegenüber als Freund erwies, betrachtete auch ich ihn als meinen Freund. Doch später wählte er stattdessen eine feindselige Haltung, um nach Barla versetzt zu werden und dort zu leben. Doch entgegen seinen Absichten erhielt er eine Ohrfeige. Er wurde von seiner Lehrtätigkeit zum Militärdienst versetzt. So hat man ihn aus Barla entfernt.

Der vierte war auch ein Lehrer. (Weil er ein Hafidh war und ich in ihm einen praktizierenden Gläubigen sah), erwies ich ihm meine innige Freundschaft, in der Absicht, dass er mir im Dienst am Qur’an seine Freundschaft bezeigen möge. Doch dann wurde er auf ein einziges Wort eines Beamten hin unsicher und zeigte uns die kalte Schulter, um so wieder die Sympathien der Weltleute zu gewinnen. Auch er erhielt entgegen seinen Absichten eine Ohrfeige. Er wurde von seinem Schulrat ziemlich heftig zurecht gewiesen und verlor seinen Posten.

So empfingen denn diese vier Männer auf Grund ihrer feindseligen Haltung ihre Ohrfeigen. Auch drei Freunde bekamen zwar nicht gerade eine Ohrfeige, weil sie nicht jene mannhafte Haltung gezeigt hatten, wie man sie von wahren Freunden erwartet, aber doch entgegen ihren Absichten eine ernsthafte Warnung.

Der Erste: Als eine geachtete Persönlichkeit, die ein sehr bedeutender, ernsthafter und treuer Schüler von mir war, schrieb er ständig die »Worte« ab und verteilte sie. Als ein hoher, aber leicht verwirrter, Beamter kam und sich dabei auch noch ein kleiner Zwischenfall ereignete, versteckte er die »Worte«, die er bereits abgeschrieben hatte und hörte auch vorübergehend damit auf, neue abzuschreiben, um bei den Weltleuten nicht in Schwierigkeiten zu geraten und keine Unannehmlichkeiten von ihnen zu bekommen und vor ihren Bosheiten sicher zu sein.

kein Ton