Brief | Achtundzwanzigster Brief | 500
(477-527)

So wie der Weise Qur’an zeigt, dass die Folge der Schöpfung Dankbarkeit ist, so zeigt in der Tat auch das Weltall als der Große Qur’an, dass die bedeutendste Folge der Erschaffung der Welt Dankbarkeit ist.

Denn wenn man das Universum aufmerksam beobachtet, so sieht man, dass alle Dinge in Dank münden, in der Weise, dass ein jedes Ding in gewisser Weise auf Dank ausgerichtet und ihm zugewandt ist. Es ist so, als ob die wichtigste Frucht am Baum der Schöpfung der Dank ist und das erhabenste Produkt, das in der Fabrik des Universums hergestellt wird, der Dank ist. Denn in der geschaffenen Welt sehen wir, dass in der Welt allen Seins alle Dinge in einem Kreislauf angeordnet sind, mit dem Leben als seinem Mittelpunkt. Alle Dinge sind auf das Leben hin ausgerichtet und dienen dem Leben und produzieren alles, was zum Leben notwendig ist. Das heißt, der Herr, der den Kosmos erschuf, erwählte aus ihm das Leben.

Sodann sehen wir, dass Er die Welt alles Lebendigen in Form eines Kreises erschuf und den Menschen in seine Mitte setzte. Es war, als wolle Er das Ziel, das (im Reich des) Lebendigen angestrebt war, im Menschen konzentrieren und (zugleich dieses ganze Reich alles) Lebendigen um ihn herum versammeln, es ihm unterwerfen, ihm zu Diensten machen und ihn selbst zum Herrn (Hakim) über es setzen. Das heißt, der Glorreiche Schöpfer wählte unter allen Lebewesen den Menschen aus und wollte (irade) und bestimmte diese Stellung für ihn in der Welt.

Sodann sehen wir, dass die Welt der Menschen und auch das Tierreich in einem Kreis angeordnet ist, mit der Versorgung als ihrem Mittelpunkt. Er hat die Menschheit und sogar die Tiere mit einer Liebe (aschk) zu ihrer Versorgung ausgestattet, hat sie davon abhängig gemacht und sie in ihren Dienst gestellt. Was sie regiert ist ihre Versorgung. Und Er hat ihre Versorgung zu einem so weiten und reichen Schatz gemacht, dass er grenzenlos viele Gnadengaben (ni’met) umfasst. Ja um auch nur eine unter all den vielen möglichen Geschmacksrichtungen unterscheiden zu können, hat er entsprechend der Anzahl der Speisen ebensoviele Geschmacks- (und Geruchs)empfindungen gleich unendlich hochempfindlichen Messinstrumenten auf der Zunge (und in der Nase) angeordnet. Das heißt, dass sich die bemerkenswerteste, wertvollste, wundervollste, schönste, angenehmste und umfassendste, ja nachgerade einzigartige Wahrheit in der Versorgung (offenbart).

So sehen wir denn nun: So wie sich alles rund um die Versorgung herum gruppiert und darauf ausgerichtet ist, so besteht auch die Versorgung in all ihren materiellen wie spirituellen, verbalen wie nonverbalen Ausdrucksmöglichkeiten durch die Dankbarkeit weiter, setzt sich in Dankbarkeit fort, lässt die Dankbarkeit weiter wachsen und bezeigt Dankbarkeit. Denn der Hunger und das Verlangen nach Versorgung ist eine Art naturgegebener Dankbarkeit. Freude und Genuss zu empfinden ist auch eine Art unbewusster Dankbarkeit und diese Art Dankbarkeit findet sich auch bei allen Tieren. Nur der Mensch weicht durch Irrglaube und Unglaube vom Wesen dieser natürlichen Dankbarkeit ab und begibt sich von der Dankbarkeit in die Abgötterei.
kein Ton